Orks vs. Zwerge by T.S. Orgel

Orks vs. Zwerge by T.S. Orgel

Autor:T.S. Orgel
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-08-15T04:00:00+00:00


Einundzwanzig

Die Nacht war gekommen, und sie stand in Flammen. Sie waren in die Gasse hinter der Barrikade eingedrungen, und schon an der nächsten Kreuzung waren sie auf Leichen gestoßen. Beinahe alles Aerc, zerhauen von den Klingen der Wühler. Hinter den Toten brannte eine weitere zerstörte Barrikade, und über ihnen zog jetzt Feuerschweif um Feuerschweif seine Bahn durch den Nebel und senkte sich auf die Stadt herab. Zweimal bereits waren brennende Felsen direkt in ihrer Nähe niedergegangen. Einer davon war über der Vorhut in einer Giebelwand eingeschlagen und hatte einen der Krieger unter sich begraben. Vorsichtig hatten sie die lodernden Trümmer umgangen, während über ihnen die beiden Waldaerc von First zu First sprangen und heisere Rufe aus der rot flackernden Dunkelheit bellten.

Je weiter sie vordrangen, desto offenkundiger wurden die Verwüstungen. Zerstörte Häuser, deren wie Fackeln in die Höhe ragenden Dachbalken den Weg säumten. Brennende Bäume. Selbst der Himmel brannte.

Krendar hatte sich zurückfallen lassen und lief nun beinahe am Ende ihres Trupps. Lediglich der haarige Oger und vier Krieger des fetten Raut marschierten noch hinter ihm. Der Raut traute Ragroths Doppelfaust nicht, so viel war ihm inzwischen klar, und das schloss Krendar wohl leider mit ein.

Niemand hatte ihn gebeten mitzukommen. Aber was hätte er sonst tun sollen? Auf eigene Faust zurückgehen zu den Ayubo? Und dann?

Also war er geblieben so wie Dudaki und Sekesh. Für die Hyänenkrieger gehörte er zu Ragroth, und solange ihm nichts Besseres einfiel, beließ er es dabei.

Ein weiterer Feuerball zog über sie hinweg und verschwand hinter den Dächern. Krendar zog unwillkürlich den Kopf ein und fasste seinen Speer fester. Die Ayubo lief direkt vor ihm. Seit dem Eintreffen der Hyänenkrieger hatte sie kein Wort gesprochen, wenn man von der Beschwörung absah, die sie über dem verletzten Bein des narbigen Broca gemurmelt hatte. Er schauderte bei dem Gedanken daran, wie sich das zerrissene Fleisch gewunden hatte und zu einer roten Wulst zusammengekrochen war. Immerhin schien die frische Narbe besser verschlossen zu sein als durch eine Naht. Der alte Krieger hatte lediglich knapp genickt und war mit zusammengebissenen Kiefern davongehumpelt. Weniger schmerzhaft war es also wohl nicht. Seitdem liefen sie durch den verdammten Nebel in das Herz der Wühlerstadt.

Krendar schnaufte. Die Platzwunde an seiner Stirn bescherte ihm bei jedem Schritt einen stechenden Kopfschmerz, doch das würde niemanden interessieren, also hielt er den Mund. Sie waren im Krieg, da war keine Zeit für derartige Kleinigkeiten. Er presste die Zähne aufeinander und richtete den Blick nach vorn. Vor Sekesh liefen die beiden Korrach, leichtfüßig und in völligem Gleichklang. Dudaki hatte sich den Staubviperkriegern angeschlossen und unterhielt sich gedämpft mit den ungleichen Brüdern. Gelegentlich lachte einer von ihnen leise. Vor den fünfen stampfte der andere Oger neben dem hinkenden Broca, und weiter vorn, mit einigem Abstand, marschierten die drei Doppelfäuste des fetten Raut. Wenn Krendar es richtig verstanden hatte, bildete eine vierte Doppelfaust die Vorhut. Die Aerc schienen ein Ziel zu haben. Allerdings hatte sich niemand die Mühe gemacht, ihm zu sagen, welches. Das Durchsuchen der düster aufragenden Wühlerhäuser schien jedenfalls nicht dazuzugehören.

Der junge Aerc beschleunigte und schloss zu Sekesh auf.



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